Erinnerung an das Augusthochwasser 2002 in Tharandt

am . Veröffentlicht in 2012

In diesen Tagen wird nun zum 10. Mal an das Hochwasser im Bereich der Stadt Tharandt gedacht. Als Mitglied der Tharandter Feuerwehren möchte ich in diesem Beitrag an die Aktivitäten unserer Kameradinnen und Kameraden erinnern. Erste Maßnahmen in den damaligen Tagen war das Freihalten der Durchflussquerschnitte in den Tharandter Wasserläufen. Dazu wurden mit Einreishaken Schwemmgut aus den Bachläufen entfernt. Als auf Nachfrage bei der Talsperrenverwaltung Informationen über zu erwartende Wasserdurchflussmengen bekannt wurden, bestand unsere Hauptaufgabe in der Evakuierung der Pienner Straße. Dabei wurden viele der betroffenen Personen im jetzigem evangelischen Gymnasium auf dem Schulberg untergebracht. Kameradinnen unserer Feuerwehren umsorgten damals die evakuierten Personen nach besten Möglichkeiten. In den Tagen nach dem Abfluss der Wassermassen beschäftigten sich die Mitglieder der Feuerwehren mit Aufräumarbeiten vor allen im Bereich der Pienner Straße. Die damals entstandenen Bilder werden lange in der Erinnerung bleiben. Wenn in den Tagen des August nun wiederholt die Bilder der damaligen Zeit betrachtet werden, kommen auch Erinnerungen an die vielen Helfer wieder hoch. Einwohner der jetzigen Tharandter Ortsteile, Firmen, Vereine, Clubs, Feuerwehren aus Sachsen, Partnerfeuerwehren aus Deutschland, das THW, Stadtverwaltungen aus Sachsen und die Bundeswehr halfen wo es ging. Nach nunmehr 10 Jahren erinnern wir uns noch oft an diese Tage. Durch die Auslösung des Katastrophenalarms durch den Landrat verbrachten wir damals ca. 14 Tage im Einsatz gegen die Folgen des Wassers. In der Auswertung der damaligen Geschehnisse wurden im Bereich der vorbeugenden Gefahrenabwehr einige Maßnahmen eingeleitet, die den Eintritt solcher Naturereignisse minimieren und die Folgen eventuell eintretender Ereignisse erheblich eindämmen sollen. Hauptbestandteil ist eine verbesserte Pegelstandsmeldung der anliegenden Wasserläufe, eine damit verbesserte Vorhersage von eventuell bedrohlichen Situationen, die verbesserte Gewässerpflege und damit verbundene Durchflussregelung der Wassermassen. Aber auch die Bildung einer Wasserwehr durch die Stadt Tharandt mit klarer Regelung von Zuständigkeiten, Alarmierungs- und Meldewegen, vorgehaltenen Werkzeugen und Materialien zur Bekämpfung von Wassermengen ist ein Ergebnis der Auswertung der damaligen Ereignisse.

Marco Bortenreuter
Stadtwehrleiter

Quelle: Amtsblatt der Stadt Tharandt vom 15. August 2012 Seite 22